Erste Herren trotz Niederlage in Meiderich ganz knapp über dem Strich
Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche verlieren die Boyer auswärts gegen die mit Aufstiegsambitionen gestarteten Duisburger mit 6:9, bleiben aber auf dem rettenden 7. Platz.
Zum Ende der Hinrunde hätte sicherlich niemand gedacht, dass beide Mannschaften nach 19 Spieltagen nur ein Pünktchen trennen würde. Die mit Aufstiegsambitionen gestarteten Duisburger haben nach einer bisher durchwachsenen Rückrunde an Boden verloren und stecken wegen der anstehenden Ligenreform wie auch die Gäste aus der Boy im Abstiegskampf. Beide Mannschaften konnten für dieses wichtige Spiel ihre Bestbesetzug aufbieten. Olympia startete stark. Marvin Mackenberg/ Sven Mackenberg und Hendrik Paskuda/ Kai Wilke gewannen jeweils ihre Doppel und brachten die eigenen Farben mit 2:0 in Führung. Dabei war vor allem der Sieg von Hendrik Paskuda/ Kai Wilke überraschend, da ihre Gegner Alexander Bosliakov/ Jörn Glomb in 14 gemeinsam bestrittenen Doppeln im bisherigen Saisonverlauf ungeschlagen geblieben waren. Im dritten Doppel waren auch Matthias Siebert/ Thomas Freydzon zunächst auf einem guten Weg, doch nach einer 2:0 Satzführung ging der dritte Satz knapp verloren. Danach spielte sich die Duisburger Kombination Christian Knorr/ Björn Battel fast in einen Rausch und verhinderte durch einen Fünfsatzerfolg den Traumstart der Boyer.
Die Einzel starteten mit zwei echten Highlights im oberen Paarkreuz. Sven Mackenberg zeigte gegen den stark aufspielenden Andrzej Borkowski eine sehr gute Leistung und behauptete sich in den temporeichen Ballwechseln immer wieder durch geschickte Spinvariationen und gute Winkel. Beim Stand von 10:7 im Entscheidungssatz war er dem Sieg ganz nah, doch Borkowski setzte alles auf eine Karte und drehte nach mehreren spektakulären Ballwechseln den Satz und glich damit zum 2:2 für die Gastgeber aus. Im zweiten Einzel war der Spielverlauf von Zwillingsbruder Marvin gegen Alexander Bosliakov fast ein Abbild des Auftakteinzels. Diesmal lag der Boyer im Entscheidungssatz mit 7:10 zurück, konnte aber alle drei Matchbälle abwehren und sich in der Verlängerung durchsetzen, so dass Olympia wieder mit 3:2 in Führung ging. Im mittleren Paarkreuz verloren Kai Wilke und Hendrik Paskuda in vier bzw. in drei Sätzen. Dabei wurden fast alle Sätze denkbar knapp abgegeben so dass die erstmalige Führung der Gastgeber aus Sicht von Olympia etwas ärgerlich war. Im unteren Paarkreuz geriet der junge Thomas Freydzon gegen Björn Battel schnell mit 0:2 Sätzen in Rückstand. Er kämpfte sich zurück in die Partie, verlor aber am knapp nach vier Sätzen. Im letzten Einzel des ersten Durchgangs kam es zum direkten Duell der Kapitäne. Dabei fand Matthias Siebert gegen Benjamin Sommer von Beginn an gut ins Spiel, setzte sich unerwartet deutlich in drei Sätzen durch und stellte den 4:5 Anschluss für seine Mannschaft her.
Der zweite Durchgang startete aus Sicht von Olympia denkbar schlecht. Marvin und Sven Mackenberg kamen gegen Borkowski und Bosliakov nicht so gut zurecht wie in der Konstellation des ersten Durchgangs und mussten ihre Einzel jeweils nach drei Sätzen abgeben. Beim Stand von 4:7 bäumten sich die Boyer aber noch einmal auf. Hendrik Paskuda entnervte seinen Gegner Jörn Glomb durch seine Spin und Tempovariationen so sehr, dass dieser bei Stand von 2:0 Sätzen und 7:3 Bällen für den Bottroper seinen Schläger zunächst vor die Wand warf und ihn dann mit einem harten Schlag gegen die Hand in zwei Teile zu zerlegen. Da die vorsätzliche Zerstörung des Schlägers einer Aufgabe gleichkommt, verkürzte Olympia noch einmal auf 5:7. Am Nebentisch biss sich auch Kai Wilke mit hohem Einsatz und viel Willen in sein schweres Einzel gegen Christian Knorr. Dank einer phasenweise bärenstarken Leistung kämpfte er sich gegen den deutlich höher eingestuften Meidericher in den Entscheidungssatz, in dem er ebenfalls bis zum Ende auf Augenhöhe agierte. Zum Leidwesen der Gäste aus der Boy setzte sich seine Serie an verlorenen Entscheidungssätzen fort und die Meidericher bauten ihre Führung wieder auf 8:5 aus. Doch Olympia gab sich noch immer nicht geschlagen. Matthias Siebert ging gegen Björn Battel ebenfalls als Außenseiter an den Tisch, setzte sich aber nach einem starken Auftritt im Entscheidungssatz durch und brachte seine Farben durch seinen zweiten Einzelsieg des Abends noch einmal auf 6:8 heran. Im letzten Einzel kämpfte Thomas Freydzon verbissen, konnte aber eine knappe Viersatzniederlage, in der drei der vier gespielten Sätze mit nur zwei Bällen Abstand entschieden wurden, nicht verhindern. Durch den neunten Punkt für die Gastgeber musste sich Olympia nach knapp vier Stunden trotz einer im Vergleich zur Vorwoche verbesserten Leistung geschlagen geben. Mannschaftskapitän Matthias Siebert blickt kämpferisch auf die letzten Partien der Saison: „Wir haben heute gegen eine sehr starke Duisburger Mannschaft verloren. Es kommt nicht häufig vor, dass unsere Zwillinge im oberen Paarkreuz als Außenseiter an die Tische gehen. Wir werden nächste Woche mindestens die Leistung von heute abrufen müssen. Wesel hat eine großartige Moral und hat sich noch längst nicht abgeschrieben. Wir müssen uns nochmal quälen, um den siebten Platz zu verteidigen.“ Am kommenden Samstag erwartet Olympia zum letzten Heimspiel der Saison den Tabellenzehnten GW Wesel-Flüren in der Halle der ehemaligen Körnerschule.
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